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Der Grazer SchloÃberg ist ein Fels aus Dolomitgestein der den Kern der historischen Altstadt von <a href="http://www.graz.at" target="_blank">Graz</a> bildet, der Landeshauptstadt der Steiermark in Ãsterreich. Er ragt 123 m über dem Grazer Hauptplatz. Neben dem Uhrturm, dem Wahrzeichen von Graz, findet man auf dem SchloÃberg auch den Glockenturm, die SchloÃberg-Kasematten, den 98 m tiefen Türkenbrunnen und eine Reihe kleinerer Kunstobjekte. Als Kern der Altstadt von Graz gehört er zum UNESCO-Welterbe.
Um 1125 wurde auf dem Felsen eine romanische Burg errichtet, die Graz ihren Namen gab (âgradecâ bedeutet âkleine Burgâ auf Slowenisch). Später wurde sie gotische Elemente ergänzt und ab 1544 nach Plänen von Domenico dell'Allio zu einer mächtigen Renaissancefestung ausgebaut. Die Burg gilt im Guinness-Buch der Rekorde als stärkste Festung aller Zeiten.
Auch Napoleon konnte die Festung Anfang des 19. Jahrhunderts nicht erobern. Erst nach der Besetzung Wiens 1809 und der Drohung, andernfalls die Hauptstadt zu zerstören, ergab sich das erpresste Graz und fast alle Festungsanlagen wurden geschliffen â mit Ausnahme des Glockenturmes und des Uhrturmes, da sie von den Grazern freigekauft und somit vor der Zerstörung bewahrt wurden. Etwa dreiÃig Jahre später begann Ludwig Freiherr von Welden mit der Umgestaltung des einstigen Festungsberges in einen romantischen Garten mit zahlreichen Spazierwegen und teilweise südländischen Pflanzen, die hier dank des vergleichsweise milden Klimas gedeihen.
260 Stufen führen vom SchloÃbergplatz hinauf zum Uhrturm. Am Bau dieses Steigs von 1914 bis 1918 waren österreichische Pioniere und russische Gefangene beteiligt, weshalb ihm der Name âRussensteigâ gegeben wurde. Bekannter ist jedoch die Bezeichnung âKriegssteigâ, da die Stufen während des ersten Weltkrieges angelegt worden waren. In den Jahren 1924â1928 wurde der SchloÃbergsteig â anlässlich der 800-Jahr-Feier der Stadt Graz â durch den die westlichen Felsabhänge entlangführenden âJubiläums-Felsensteigâ ergänzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde durch Zwangsarbeiter im Inneren des Berges ein umfangreiches Stollensystem mit 6,3 km Länge, 20 Eingängen und etwa 12.000 m2 Nutzfläche angelegt, welches als Luftschutzbunker für bis zu 40.000 Personen diente. Diese Stollen sind auch heute zum Teil noch in Verwendung; sie beherbergen unter anderen:
<ul><li>den SchloÃberglift</li>
<li>den âDom im Bergâ (eine Veranstaltungshalle)</li>
<li>einen FuÃweg quer durch den Berg vom SchloÃbergplatz zum Karmeliterplatz</li>
<li>die Märchengrottenbahn</li>
<li>ein Grubenbahnmuseum, welches von einem privaten Verein betrieben wird (nicht frei zugänglich)</li>
</ul>
Weitere Teile der Stollen werden gelegentlich für Ausstellungen (z. B. âBerg der Erinnerungenâ im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2003) benutzt.
Seit 1999 sind Grazer SchloÃberg gemeinsam mit dem historischen Stadtkern Weltkulturerbe der UNESCO. |
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